Unter maßgeblicher Beteiligung verschiedener Interessengruppen wurde eine Vielzahl von Dokumentationen (Print/Film/3D) über die Berliner Clubkultur produziert. Zeugnisse dieser Kultur werden an den unterschiedlichsten Orten archiviert. An verschiedenen Standorten entstehen Stadtmarkierungen für die soziokulturelle Bewegung, und die Berliner Technokultur wurde als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Was noch fehlt, ist die kontextuelle Einordnung dieser lebendigen Szene als anerkannter Teil des kulturellen Gedächtnisses der Stadt.
Aber was bedeutet es eigentlich, etwas so Vergängliches wie die Clubkultur zu „bewahren” und zu „klassifizieren”? Gibt es Beispiele für ähnliche soziokulturelle Bewegungen, die Teil einer lebendigen Erinnerungskultur in einer Stadt oder einem Land geworden sind?
Moderiert von Eberhard Elfert (Kulturmanager und Chronist der Berliner Technoszene) diskutieren Teilnehmer:innen aus den Bereichen Forschung, Archivierung und Mediendesign: Dr. Steffen Lepa (TU Berlin) über neue Ansätze zur digitalen Archivierung und VR-Rekonstruktionen historischer Clubs; Prof. Matthias Pasdzierny (UdK Berlin) über seine Rolle im UNESCO-Anerkennungsprozess; Anja Schwanhäußer („Kosmonauten des Underground“) über ethnografische Perspektiven auf die Szene und Daniel Schneider (Archiv der Jugendkulturen Berlin) über Überlieferungsbildung und Perspektiven für die Bewahrung des clubkulturellen Erbes. Gemeinsam untersuchen sie, wie Techno zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vermittelt werden kann – und warum Bewahrung niemals Stillstand bedeutet.